Praxisfelder der Gesundheitspädagogik:

Projekt: "Alternative Berufsperspektiven von Diplom- GesundheitslehrerInnen"

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AnschreibenFragebogenStudienprofilErgebnisse

 

 

1. Prozessverlauf

 

Unsere Gruppe hat sich zunächst überlegt, wie man es schaffen könnte, möglichst viele Firmen und Institutionen zu erreichen. Als kostengünstige und zeitsparende Möglichkeit bot sich der Versand von Informationen und Fragebögen per Email. Die zentrale Informationsplattform sollte eine Web-Seite im Internet sein. Hier wurden Informationen über den Studiengang als tabellarisches Studienprofil und ein Online-Fragebogen veröffentlicht. Die Daten des ausgefüllten Fragebogens sollten in einer Datenbank für die spätere Auswertung gespeichert werden. Für das Studienprofil orientierten wir uns an dem Studienplan für das Lehramt an Berufsbildenden Schulen aus der Informationsbroschüre der Zentralen Studienberatung der Universität Osnabrück vom Juni 2003, den wir zur besseren Verständlichkeit bearbeitet haben. Des Weiteren gibt es auf dieser Web-Seite einen internen Bereich, in dem sich die Kleingruppen während des Projektes in einem Forum austauschen konnten.

Wir gingen davon aus, dass den Personalbearbeitern in Firmen und Institutionen unser Studium und der Studienabschluss Diplom Gesundheitslehrer unbekannt ist.

Als nächstes formulierten wir ein neutrales Anschreiben, welches in gleicher Form an alle Adressaten verschickt wurde. In dem Anschreiben stellten wir unser Forschungsprojekt vor und baten um das Ausfüllen des Online Fragebogens. Es gab einen Link in der Email, der direkt zu dem Fragebogen führte. Hier konnte auch das Studienprofil eingesehen werden. Das Studienprofil und der Fragebogen waren als PDF Datei angehängt. Dies sollte Firmen die Möglichkeit geben, den Fragebogen auszudrucken und postalisch zuzusenden. Jedes Anschreiben führte einen Ansprechpartner an, der mit Namen und Adresse genannt wurde.  

Ob es attraktiv ist, einen beruflichen Weg außerhalb von Berufsbildenden Schulen einzuschlagen, war unser Ausgangspunkt für die Erstellung des Fragebogens (siehe Anhang). Abgesehen von Detailfragen wollten wir herausfinden, ob unser Studium und sein Abschluss bekannt sind. Weiterhin sollten die Personalbearbeiter darüber Auskunft geben, ob grundsätzliches Interesse an der Einstellung eines Diplom Gesundheitslehrers besteht. Bei Interesse sollten die Studieninhalte genannt werden, die zu der Einstellung führen würden und auch das Einsatzgebiet des Diplom Gesundheitslehrers. Bei fehlendem Interesse sollte angegeben werden, welchen anderen Berufsgruppen der Vorzug gegeben wird.

Grundsätzlich sollten Krankenkassen, Krankenhäuser, mittelständische und große Firmen, Pharmaindustrie, Verbände, Kommunen, Landesregierung, Bundesregierung, Hilfsmittelhersteller, Universitäten, Berufsgenossenschaften und Forschungsinstitute angeschrieben werden. Hier sahen wir die Einsatzmöglichkeiten eines Diplom Gesundheitslehrers. Jedes Gruppenmitglied recherchierte und versandte Adressen an Firmen und Institutionen in fünf bis sechs Bundesländer. Die Vorgabe war mindestens 35 Emails zu versenden. Letztendlich versandt wurden insgesamt 135 Emails. Die Planung und Durchführung begann im Oktober und war bis zum 23. Dezember abgeschlossen. Die Forschungsgruppe traf sich in regelmäßigen Abständen im Schnitt ein bis zwei Mal in der Woche.

 

2. Auswertung

 

Wir konnten 13 Reaktionen auf unsere Emails verzeichnen. Der Rücklauf beträgt also genau 10%. Hiervon waren 10 Fragebögen ausgefüllt, drei Adressaten lehnten es grundsätzlich ab, Fragebögen auszufüllen, die restlichen Emails blieben unbeantwortet und ohne Reaktion. Von den 10 beantworteten Fragebögen haben neun Adressaten die Einstellung eines Diplom Gesundheitslehrers abgelehnt. Als Gründe hierfür wurden die Einstellung von Medizinern, Pharmazeuten und firmeneigenen Mitarbeitern mit eigenem Studium genannt. Allerdings gaben nicht alle Adressaten Gründe für ihre Ablehnung an. Leider gab es nur eine Zusage von einer Pharmafirma. Diese sah unsere Aufgaben sowohl im Marketing, in der Gesundheitsförderung, als Kursdozent, aber auch als kompetente Fachkraft bei der Erarbeitung von Endverbraucherinformationsunterlagen. Weiterhin würden Schulungsmaßnahmen bei bestimmten Fachgruppen, zum Beispiel Apothekenpersonal,  die Einbindung von firmenspezifischen Produkten, wie z.B. Nahrungsergänzungsmittel, in ein verbraucherverständliches Gesundheitskonzept zu den Aufgaben des Diplom Gesundheitslehrers gehören.

Als relevante Inhalte des Studienprofils sah diese Firma die Gesundheitspädagogik, Didaktik, Chemie, Pharmazie und das pharmazeutische Grundwissen an. Als Kompetenzen sind ihnen unter anderem Vermittlungskompetenz, Teamfähigkeit, Führungsqualitäten und eine verbraucherverständliche Vermittlung von naturwissenschaftlichen Zusammenhängen wichtig. Weiterhin gaben sie interdisziplinarisches Denken und die Fähigkeit sich entsprechend schnell einzuarbeiten als für die Einstellung entscheidend an. Als Nachteile wurden unzureichende fachliche Qualifikationen im naturwissenschaftlichen Bereich angegeben.

 

Aufgrund der geringen Resonanz ist keine wissenschaftliche Auswertung möglich. Die große Zahl an unbeantworteten Emails führen wir zum größten Teil auf die grundsätzlich ablehnende Haltung Fragebögen gegenüber zurück. Wir gehen davon aus, dass das Forschungsprojekt mit längerer Laufzeit verwertbarere Ergebnisse liefern würde. Bei einer Versendung per Post wäre der Rücklauf höher. Eine zusätzliche Befragung per Telefon könnte die Datenmenge ebenfalls erhöhen. Außerdem wäre die Erstellung und Versendung von auf jede Firma einzeln abgestimmten Fragebögen eine weitere Möglichkeit, das Interesse der Personalbearbeiter an der Beantwortung zu steigern. Für all diese Möglichkeiten fehlten in diesem Forschungsprojekt sowohl finanzielle Mittel als auch der zeitliche Rahmen. Festzustellen ist, dass der Abschluss und das Berufsbild des Diplom Gesundheitslehrers in der Regel nicht bekannt waren. Unsere Annahme zu Anfang hatte sich also bestätigt, zumal es deutschlandweit keine ausgeschriebenen Stellen für einen Diplom Gesundheitslehrer gab.

Dies könnte man ändern, durch Broschüren, die vom Fachbereich an Firmen versandt werden oder durch Veranstaltungen der Universität, bei denen es zu direktem Kontakt zwischen Firmen und Studenten kommt.

Eine speziell auf die einzelnen Firmen und Institutionen ausgerichtete Bewerbung eines Absolventen mit den von den Firmen zu erwartenden Anforderungen ist mit großer Wahrscheinlichkeit erfolgreicher, als wir es mit unserem allgemeinen Schreiben erreichen konnten. Es lohnt sich also auf jeden Fall, sich zu bewerben. Aus unseren Ergebnissen lässt sich keine Tendenz zu einer bestimmten Sparte ermitteln. Unsere Ergebnisse von grundsätzlicher Einstellungsbereitschaft einiger Krankenkassen und Pharmafirmen, bei gleichzeitiger Absage anderer Pharmafirmen und Krankenkassen, sollte Absolventen dazu anspornen, Bewerbungen breit angelegt zu versenden.

 

3. Gruppenprozess

 

Die Gruppenarbeit verlief weitestgehend harmonisch. Die Terminfindung gestaltete sich in sofern schwierig, als bei einigen Gruppenmitgliedern der Vormittag als Zeitraum für Termine möglich war, bei anderen wiederum der Nachmittag besser passte. Auch die pünktliche Einhaltung der Termine machte Probleme und störte ein wenig die Harmonie in der Gruppe. Dies ist vor allem auf die hohe zeitliche Belastung der Durchführenden des Forschungsprojektes in diesem Semester zurückzuführen. Inhaltlich und in der Aufteilung der Aufgaben in der Gruppe waren wir uns meist schnell einig. Das Interesse am Thema und die damit verbundene Motivation waren dafür sehr hilfreich.